BAD GANDERSHEIM.
Am vergangenen Donnerstag besuchten Gerry Klein und Florian Porde die Spielvereinigung Grün-Weiß Bad Gandersheim. Empfangen wurden die beiden Ratskandidaten von allen drei Vorsitzenden – Barbara Hoppmann, Jörg Rode und Michael Schädel. Vor ein paar Wochen stellte der Verein dem aktuellen Stadtrat sein Sanierungskonzept in einer nichtöffentlichen Ratssitzung vor. Grund genug für die beiden parteilosen Stadtratskandidaten sich ein eigenes Bild zu machen, denn Vereinsarbeit gehört auch für Gerry Klein und Florian Porde zu den wichtigsten Pfeilern einer Gemeinschaft.
Nach einem Rundgang, der die Sanierungsnotwendigkeit des gesamten Stadions klar und deutlich offenlegte, präsentierte der Vorstand das Sanierungsprogramm und es entwickelte sich ein informatives und interessantes Gespräch mit den beiden Stadtratsanwärtern. Es herrschte gnadenlose Einigkeit darüber, dass der Zustand der Sportstätte durch ein nachhaltiges „Kaputtsparen“ herbeigeführt wurde. Allein der Umstand, dass aufgrund des desolaten Zustandes seit längerem schon keine Bundesjugendspiele mehr durchgeführt werden können, ist schon zum Fremdschämen. Die Tatsache, dass trotz alledem diese Sportstätte der Hammerwurfstützpunkt von Niedersachsen ist, ist eine Leistung, die den Ehrenamtlichen, die diesen Verein auf ihren Schultern tragen, nicht hoch genug angerechnet werden kann. Dazu kommt noch, dass anders, als in fast allen anderen Vereinen Niedersachsens, die Mitgliederzahlen bei Jugendlichen und Kindern steigen!
Im Gespräch wurde sehr deutlich, dass es den Verantwortlichen nicht darum geht einfach nur die Hand zu heben und mit dem Finger auf Schuldige zu zeigen. Die Situation ist was sie ist und das seit 2009, doch jetzt braucht es einfach mehr als minimalistische Mittel und warme Worte. Und der Verein ist bereit dies nach Leibeskräften mitzutragen. Sie wünschen sich einen „Kümmerer“, der die Anträge einbringt, die der Verein als Nutzer und Nicht-Eigentümer nicht einbringen darf.
Der Vorstand schlägt in seiner Lösung des präsentierten Sanierungsprogramms vor, dass das Sportstättensanierungsprogramm dafür genutzt werden kann. Hier befinden sich laut Vorstand noch rund 200 Millionen Euro, die noch nicht abgerufen wurden. Durch dieses Programm können 90 Prozent von Sanierungskosten genutzt werden. So zum Beispiel auch in Osterode oder Lamspringe geschehen. Es gibt genug gute Gründe sich darum zu kümmern. Es kommt aber darauf an, dass der Antrag, der dafür gestellt werden muss, so gut wie nur irgendwie möglich ist und rechtssicher ist. In der Vergangenheit führte diese Hürde schon zu abgelehnten Anträgen und es kam sogar vor, dass Anträge gar nicht erst gestellt wurden. Die Konsequenz daraus waren verschenkte beziehungsweise nicht erhaltene Fördergelder.
Für die beiden Stadtratskandidaten ist es daher klar, dass hier Kräfte gebündelt werden müssen, um einen erfolgreichen Antrag für die Sanierung der gesamten Sportstätte nach den Wünschen des Vereins zu stellen. Es darf hier kein parteipolitisches Gehabe im Weg stehen. Auch diese Ansicht gehört zum Konsens des Gespräches.