Ein toller Läufer-Tag auf der LAGA
Reibungslose Abwicklung/Keine Einsätze trotz Hitze erforderlich/Läufer loben Strecken und Ausrichter
BAD GANDERSHEIM. Es war ein ambitioniertes Unterfangen, aber es gelang auf ganzer Linie: Noch nie vorher hatte die Spielvereinigung Grün-Weiß einen Lauf inmitten eines Groß-Events ausgetragen. Und obwohl die SVG nachweislich über viel Erfahrung allein durch jahrzehntelange Ausrichtung des an gleicher Stelle stattfindenden Seeparklaufes verfügt, war hier doch so manches anders.
Das fing mit der Meldung an, die rein online abgewickelt wurde, damit die dann seit Anfang letzter Woche bekannten Teilnehmer am Sonntagmorgen ihre fertigen Startunterlagen – die Nummern waren zugleich Eintrittskarte für die LAGA – nur noch abholen mussten, und so Zutritt zum Gelände bekamen. Und es ging weiter über eine andere Streckenführung als gewohnt und endete mit einer Siegerehrung an prominentem wie ungewohntem Ort, der Seeparkbühne.
Worauf die SVG keinen Einfluss hatte, aber das Glück der Tüchtigen auf ihrer Seite, war das Wetter. Trocken hatten man es sich gewünscht. Das war es, und warm dazu. Keinesfalls jedoch zu warm, wie ein Internet-Blogger die Ausrichtung der Veranstaltung gar als „gefährliche Hitzeschlacht“ geißelte und Teilnehmer in weiteren Ausführungen Unvernunft unterstellte. Nichts von dem zutreffend.
So war es gut und richtig, dass die Jüngsten früh am Vormittag ihre Runden über den Loop drehten. Da war es noch angenehm und weit entfernt von mittäglicher Hitze. Niemand hier wie auch bei den beiden Läufen über sechs und elf Kilometer verzichtete wegen der Wärme auf den Start. Und die SVG hatte zudem reagiert und die Zahl der Getränkestände an der Strecke verdoppelt. Viermal konnte Wasser getankt werden, wovon gut Gebrauch gemacht wurde. Nach dem Ziel ebenso Freigetränke für alle Teilnehmer (und manch nett fragenden Gast).
Mit durchschlagendem Erfolg: Nicht ein Sanitätseinsatz war erforderlich, alle gingen verantwortlich und richtig mit den Bedingungen um. Was auch hieß, sich beim Lauf auf die Umstände einzustellen. Das galt insbesondere für die Mittel- und Langstrecke, die einige kräftige Höhenmeterunterschiede beinhalteten.
Was manchen Flach-Läufer sicher geschreckt hat, schien der Mehrzahl der Teilnehmer aber sehr gefallen zu haben. Viele Rückmeldungen sprachen nach dem Lauf von einer zwar anspruchsvollen, aber eben auch sehr schönen Strecke. Die Ausrichter vernahmen da ein klares Signal, zur Ausrichtung des Seeparklaufes 2024 – in diesem Jahr kann er so kurz nach Ende der LAGA noch nicht wieder hier stattfinden, sondern wird nochmals wie 2022 an der Heckenbecker Straße ausgerichtet – über eine eventuell andere Streckenführung als bislang nachdenken sollten.
Nur flach blieb es für die Jüngsten. 2,4 Kilometer oder drei Runden auf dem Loop für die etwas Älteren, eine Loop- Runde mit 800 Metern für die ganz Kleinen. Und die Jüngste im Ziel war gerade einmal erst zwei Jahre alt, während die ältesten Teilnehmer am anderen Ende der Skala in der M75 starteten – und ebenfalls unbeschadet ankamen.
Gerade die Runden um den Loop waren natürlich toll für den Läufernachwuchs, da Eltern und Anverwandte wie auch zahlreiche Zuschauer sie dabei bestens verfolgen, in einigen Fällen auch begleiten konnten. Der Sportpark bietet sich damit auch für die Zukunft sicher an, den Loop vielfältigst zu nutzen, wie sich das Bürgermeisterin Franziska Schwarz auch konkret wünschte. Sie gab den Startschuss zu den sechs Kilometern, während die beiden Läufe auf dem Loop von LAGAGeschäftsführerin Ursla Hobbie gestartet wurden.
Mit 162 Teilnehmern blieb die Resonanz auf den einzigen LAGA-Lauf, den es in Bad Gandersheim jemals gegeben haben wird, etwas unter den Erwartungen. Die Veranstaltung selbst erfüllt sie aber aber voll und ganz. Und das nicht zuletzt durch eine in allen Punkten gelungene Organisation, an der seitens der SVG nicht weniger als 57 Helfer und Helferinnen beteiligt waren. Sie sorgten unter anderem auch an der Strecke dafür, dass es im laufenden LAGA-Betrieb zu keinen gefährlichen Begenungen zwischen Läufern und Besuchern kam, sich niemand verlief, alle bestens versorgt und am Ende auch mit einer Siegerehrung auf der großen Seeparkbühne repräsentativ und würdig für ihre Leistungen ausgezeichnet wurden. Da ist es im Fazit schon fast wieder schade, dass dies ein Einzel-Event bleibt.
Ein Bericht von Rudolf A. Hillebrecht/Gandersheimer Kreisblatt
Bilder: LAGA/Terhorst
